Зодчество Древней Руси

Südwestecke des Platzes entstand unter der Leitung von Aleviso Novi eine eindrucksvolle Grabstätte der Großfürsten, die Archan gelski-Kathedrale, in der die traditionelle russische Raumdisposi tion der Fünfkuppelkirche mit der klassischen Fassadenanordnung in Einklang gebracht wurde. Die Blagowestschenije-Kathedrale als Hofkirche und die zierliche Rispoloshenije-Kathedrale, beide von russischen (offenbar Pskower) Meistem erbaut, ordnen sich auf natürliche Art in das Gefüge des Platzes ein, dessen Raum komposition etwas später durch die wuchtige Senkrechte des Glockenturms Iwan des Großen vollendet wurde. Die Bauwerke des Kreml lösten einen starken klinstlerischen Widerhall aus, sie wurden zu Musterbeispielen, die in den ent legensten Gegenden des Staates Anregung zur Nachgestaltung und schöpferischen Variation gaben. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich ein neuer Kirchentyp, der Memorial- und zugleich Triumphalbauwerk wurde. Als ein drucksvolles Beispiel dafür kann die im 16. Jahrhundert zu Ehren der Geburt des Thronfolgers Iwan (des späteren Iwan des Schreck lichen) errichtete Wosnessenije-Kirche in Kolomenskoje dienen. Sie ist eine der schönsten steinernen Zeltdachkirchen, bei der die kultische Bedeutung von der Idee eines Monumentaldenkmals gewissermaßen in den Hintergrund gedrängt wird. Als prägnantestes Beispiel einer Triumphalkathedrale, die das gesteigerte nationale Selbstbewußtsein des riesigen Landes ver körperte, ist die Moskauer Pokrowski-Kathedrale, bekannt als Basilius-Kathedrale, zu betrachten. In der dynamischen An ordnung der neun Zwiebeltürme verkörperten die Baumeister Barma und Postnik eine steinerne Sinfonie des Volksjubels über den Sieg über das Kasaner Khanat. Es ist das eindrucksvollste und eigenständigste Denkmal der Moskauer Architektur des 16. Jahrhunderts. Zu einem Aufschwung des Bauwesens und zu neuer Blüte der bildenden Kunst und der Architektur führte das Erstarken des russischen Staates Anfang des 11. Jahrhunderts nach der Ver treibung der polnisch-litauischen Interventen. Im Kreml wurden neue Paläste errichtet, Terem genannt, und die Kremltürme erhielten hohe schmucke Ziegelaufbauten in Zeltdachform mit vergoldeten Wetterfahnen. Das Gesamtbild des Kreml wurde so bereichert und seine Bedeutung als Herz der Hauptstadt betont. Die einfallsreiche und wirkungsvolle Gestaltung des Terem Palastes, die weitgehende Anwendung von Formziegeln, be hauenem weißem Stein und farbigen Kacheln wurde zu einer Art Muster für zahlreiche Steinbauten. Der reiche Fassaden schmuck setzte sich auch im Sakralbau durch, wo der Typus des liebevoll ausgeschmückten pfeilerlosen kleinen Pfarrkirchleins vorherrscht. Ende des 17. Jahrhunderts erweiterte sich die materielle und soziale Basis des Moskauer monumentalen Bauwesens durch die Weiterentwicklung der Produktivkräfte. Es werden prunkvolle, große Kathedralen errichtet. Allmählich erhält das Dekor der wichtigsten Bauwerke die Merkmale des Barockstils. Zu ihnen

serie d'hötels et d'ensembles monastiques d'une grande richesse d'ornement. On remarque tout particulierement les pittoresques murailles et tours du monastere Saint-Joseph de Volokolamsk, une reuvre de la fin du XVII• siede due au maitre Trofim lgnatiev. La ceramique polychrome se generalise pour atteindre son apogee avec les fa�ades de l'hötel Kroutitski, it Moscou. Ajoutons que l'ecole moscovite exerce une influence conside rable sur toute l'architecture russe des xv•-xv1•-xvne siecles. faisant eclore dans son sillage toute une serie de courants pro vinciaux dont le plus vigoureux sera assurement celui des cites de la Volga moyenne. IM 14. JAHRHUNDERT WURDE DAS STÄDTCHEN Moskau zur Hauptstadt eines Großfürstentums, und zu diesem Zeitpunkt begann hier die Errichtung von Steinbauten. An fänglich waren dabei die künstlerischen und technischen Tra ditionen der Kulturzentren des alten Rußland richtungweisend. Aus dieser Zeit sind nur verhältnismäßig wenige Bauten erhalten geblieben. Im vorliegenden Bildband sieht man die in edler Schlichtheit gestalteten Innenräume der Roshdestwo-Bogorodizy Kirche im Moskauer Kreml (Ende des 14. Jh.) sowie die Kathedrale des Andronikow-Klosters (15. Jh.), deren Schöpfer die abge stuften Gewölbe, wie sie bereits in der Pjatniza-Kirche im fernen Tschemigow angedeutet waren, nunmehr weiterentwickeln. Ende des 15. Jahrhunderts, nachdem die Rus, Siegerin über die mongolisch-tatarischen Khane, im internationalen Maßstab eine starke souveräne Macht geworden war, setzte auf dem Boden des Moskauer Fürstentums eine großzügige Bautätigkeit ein, um die neue Hauptstadt repräsentativer zu machen. Zur Umgestaltung des befestigten Stadtkerns, des Kreml, sowie zum Bau der wichtigsten Paläste und Kirchen wurden nicht nur russische, sondern auch italienische Meister herangezogen. Die Moskauer Architektur der Entstehungsperiode des zentrali sierten russischen Staates hat während der Errichtung dieser Bauten ihre Merkmale erhalten. Gerade auf dem Kremlhügel offenbarte sich jenes Anliegen, große städtebauliche Aufgaben zu lösen, das später zum Wesenszug der russischen Baukunst werden sollte. In der Mitte des Kreml entstand der geräumige Kathedralen platz, auf den die Fassaden der wichtigsten Bauten gerichtet waren, wodurch die Einheit von weltlicher und geistlicher Macht des Landes gleichsam versinnbildlicht wurde. Das dominierende Bauwerk wurde die im 15. Jahrhundert errichtete Uspenije Kathedrale (Architekt Aristotele Fioravanti), Krönungssaal der Großfürsten und letzte Ruhestätte der Moskauer Patriarchen und Metropoliten. Nach dem Vorbild der Wladimirer Uspenije Kathedrale geschaffen, ist sie ein harmonischer Zusammenklang von edler Einfachheit und Monumentalität. Die italienischen Baumeister Marco Ruffo und Pietro Antonio Solari schufen den für feierliche Empfänge bestimmten Facettenpalast. An der

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