Проблема пространственной формы в средневековой архитектуре Латвии и Эстонии

ai s eine monumentale Hal le vol lendetund gi l t heute al s das gr öss te Mei s terwerk der Tal l inner Bauschule des XV. Jahrhunder t s . Die Abhängigkei t von der Archi tektur des Mut terklos ters in Vad s tena i s t belanglos . Die Domki rche war ursprüngl ich eine Hal le , doch wurde s ie ebenfal l s im XV. Jahrhunder t in Bas i l ikenform umgebaut . Die im XV. Jahrhunder t erbaute Ki rche zu Narva — eine Hal le mi t achteckigen St ützen — geh ör t zu der Tal l inner Bauschule . Was die Landki rchen Nordes t lands anbet r i f f t , so wurden im wes t l ichen Tei l nur einschi f f ige Ki rchen gebaut ; im ös t l ichen Tei l dominieren die Hal lenki rchen. Die im XI I I . Jahrhunder t erbauten Ki rchen in Ambla und Koeru haben runde Stützen. Denselben Typus ver t reten die im Anfang des XIV. Jahrhunder t s erbauten Ki r ­ chen in Pi l i s tvere , T ür i , Suure-Jaani und Laiuse. Etwas sp äter s ind die Ki rchen in Peet r i , Väike-Maar ja , Vi ru-Nigula und J õe lähtme erbaut worden. Von den Ki rchen des XV. Jahrhunder t s geh ören zu der Tal l inner Bauschule die Ki rchen in Rakvere , Vi ru Jaagupi , Kadr ina , Simuna und Hal jala; die drei letztgenannten waren Wehrki rchen. Zusammenfassend i s t zu bemerken, dass die Entwicklung der Raumform im Bal t ikum andere Wege geht al sin Deut schland. Die Gesetzmäss igkei ten der deut schen Archi tekturgeschichte s ind in Let t land und Es t land nicht in vol lem Umfange gül t ig. Der Hal len typus , der s ich in Deut schland schon im XI I I . Jahrhunder t einer grossen Bel iebthei t er f reute , i s t im Bal t ikum bi s zum Jahre 1400 gar nicht vorher rschend. Die Hal len waren wohl unter den Stadt ­ ki rchen Nordes t lands (d. h. im Gebiete des Kalks teinbaues) in der Überzahl , doch in Let t land und in Südes t land (d. h. im Backs tein gebiet ) fand dieser Typus keine Verbrei tung. Bi s zum Jahre 1400 wurden hier nur Bas i l iken gebaut . Anfängl ich fand dieses Schema sogar beim Bau einiger Landki rchen Anwendung, doch später wurden Landki rchen in Bas i l ikenform nicht mehr er r ichtet . Im XV. Jahrhunder t i s t die Hal le zum wahren Träger des spätgot i ­ schen Raumgedankens und zur her rschenden Form des monumen talen Ki rchenbaues geworden. Im Bal t ikum dagegen wurden Monumentalbauten sei t der Mi t te des XV. Jahrhunder t s nur in Bas i l ikenform aufgeführ t . Wie bei der Lösung anderer Probleme , so kann man auch bei der Lösung des Problems der Raumform im Bal t ikum von einer unleugbaren Selbs tändigkei t und Unabhän gigkei t sprechen. Die Gründe dieser Erscheinung s ind zwei fel los in der spezi f i schen sozialpol i t i schen Lage des Bal t ikums und in de: Eigenar t der hies igen nat ionalen Verhäl tni sse zusuchen. Die Trä ger des Hal lengedankens in seiner Spätentwicklung waren in Deut schland haupt sächl ich die brei ten Schichten der Stadtbewoh ner , die s ich auch auf diesem Gebiete gewi ssermassen der ki rch l ichen und wel t l ichen Ar i s tokrat ie entgegens tel l ten; die Hal len ki rche wurde zu einer Ar t Symbol der s tädt i schen Demokrat ie . In d e n S t ä d t e nL e t t l a n d us n d E s t l a n d s w a r e n d i e L i v e n L, e t t e nu n d 137

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